Hier die zusammenfassende Beurteilung der Jury zu den relevanten Themenfeldern.
Punkt 1 – Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Dem Stadtteil Bitburg-Mötsch ist es gelungen sich seine Identität als Dorf zu bewahren und sich auf seine Herkunft als eigenständiger Ort mit Handwerkern, Betrieben, Landwirten und einer Vielzahl an Vereinen zu konzentrieren. Gleichzeitig werden in Bitburg-Mötsch Konzepte und Ideen in den Bereichen von neuen Wohnformen, nachhaltiger Nutzung und Gestaltung von Gebäuden und Freiflächen vorgedacht und umgesetzt, so dass man hier sicherlich von einer Vorreiterrolle sprechen kann.
Punkt 2 – Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Bitburg-Mötsch ist mehr als nur ein Stadtteil von Bitburg. Es ist ein lebendiges Dorf mit einer starken Identität und einem ausgeprägten Gemeinschaftsgeist. Generationen übergreifende Aktivitäten und das starke Vereinsleben sind ein Indiz für ein solidarisches Miteinander. Insbesondere die Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen in soziale Angebote, wie z. B. im Reitsportverein ist vorbildlich. Die Menschen in Bitburg-Mötsch stellen sich den Herausforderungen und verwirklichen ihre Vorstellungen von einem lebenswerten Dorf.
Punkt 3 – Baugestaltung und -entwicklung
Konzepte und Baumaßnahmen im privaten wie öffentlichen Sektor zeigen nach wenigen Jahren eine Reihe sichtbarer, positiver Erfolge (PPP Alte Schule und Sanierung /Umnutzung Ökonomiegebäude zu FeWo, Feuerwehr und Aktivpark Mötsch sowie die Verwandlung eines unschönen, funktionslosen Bestandsgebäudes zu einem ansprechenden Dorfgemeinschaftshaus mit Saal, Bistro/Kneipe, Poststelle und angegliedertem Spielplatz).
Entwicklungskonzepte und -ideen zeigen auch für die Zukunft Bewegung im Stadtteil. Der Schwerpunkt wird dabei in der Innenentwicklung und der Sanierung, Umnutzung und Neuaufteilung von ortsbildprägenden Hofstellen gesehen. Beim Ausbau der Ringstraße sollte noch stärker auf gute Straßenraumgestaltung und intensivere Baumanpflanzungen unter Einbeziehung der Hofräume geachtet werden.
Punkt 4a – Grüngestaltung/Das Dorf in der Landschaft
Durch den Ausbau der Kreisstraße in Mötsch sind viele Grünflächen und Baumstandorte entstanden, die den dörflichen Charakter des Dorfes unterstreichen. Die großen Bäume am Sportplatz und beim DGH / Jedermanns geben den beiden Dorfplätzen eine hohe Aufenthaltsqualität. Die innerörtlichen Heckenstrukturen und Obstbaumwiesen schaffen eine natürliche Struktur.
Punkt 4b – Grüngestaltung/Das Dorf in der Landschaft
Die reich gegliederte Landschaft um Bitburg-Mötsch lässt dem Stadtteil seinen Dorfcharakter. Dem Wanderer bietet sich eine vielseitige landwirtschaftliche Nutzung in der Feldflur, die von zahlreichen Streuobstbeständen und Gebüschriegeln durchsetzt ist. Von Jung und Alt wird das Obst im Herbst gesammelt und Saft hieraus produziert, gemäß dem Motto „Naturschutz durch Nutzung“. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind Bestandteil des Dorflebens und nehmen die Familien mit aufs Feld. So sind zahlreiche Blühstreifen um Mötsch herum angelegt worden wie auch ein Kartoffelfeld, welches mit den Familien geerntet wird. Hervorzuheben ist die extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Gewässerrandstreifen wie auch das Vorliegen großflächiger Auebereiche um Bitburg-Mötsch, welche damit den Hochwasserschutz ihrer Nachbargemeinden unterstützen.
Punkt 5 – Gesamtbeurteilung
Eine beeindruckend aktive und „ideenbesessene“ Gemeinschaft ist seit gut einem Jahrzehnt intensiv dabei, dem Bitburger Stadtteil Mötsch neues Leben einzuflößen. Das zeigt sich in einer Fülle von Projekten und Initiativen im öffentlichen Bereich und privat. Auch die von vielen Akteuren getragene Präsentation des Stadtteils war etwas Besonderes. Es gibt noch eine Reihe von Baustellen in Bitburg-Mötsch zu bewältigen- der eingeschlagene Weg ist das Ziel.